Infoabend: „Die Stromrechnung das unbekannte Wesen“

GfG hat dieser Thematik einen Infoabend gewidmet, um interessierten Bürgern Auskunft über die Zusammensetzung des Strompreises Auskunft zu geben. Eine Unzahl von Steuern und Abgaben summieren sich zum eigentlichen Stromarbeitspreis hinzu. Zum Vortrag durfte auch die eigene Stromrechnung mitgebracht und Fragen dazu gestellt werden. Bürgermeisterkandidat und selbst Fachmann in Sachen Strom, Jürgen Wittmann, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte seinen Kollegen, den Referenten Ferenc Báthyi, (Hauptabteilungsleiter Vertrieb-Energiewirtschaft) von der SÜC Coburg. Vorweg darf gesagt werden, dass es nicht bei einem Vortrag über diese durchaus trockene Materie blieb, sondern es entwickelte sich eine sehr informative und unterhaltsame Diskussion über das Thema „Strompreis“, in die Bürgermeisterkandidat Jürgen Wittmann als Elektromeister mit einbezogen wurde und mit praktischen Beispielen sein fachliches Wissen einbrachte. Alte StromrechnungDen Einstieg in sein Referat machte Herr Báthyi an einem Beispiel einer Stromrechnung aus den 40-er-Jahren fest. Zählerstand Ende des Jahres minus Zählerstand am Beginn des Jahres ist gleich Verbrauch mal Arbeitspreis ist gleich zu zahlender Betrag, der in der Regel gleich bar kassiert wurde.     P1070394Heute gliedert sich der Energiepreis in viele Einzelbeträge auf, die im Vortrag erläutert werden sollen, teilweise auch in etwas provokativer Form. Der Strompreis ist seit 1998, also im Zeitraum von 15 Jahren, um 69 % gestiegen. Für den „reinen Strom“ nur um ca. 12 %, der Rest sind Steuern und Abgaben. Gliedert man den Endpreis auf entfallen für den „reinen Strom“ 30 %, für das Netzentgelt 20 % und 50% für Steuern und Abgaben.     Im Einzelnen sind das folgende: (Sie sollen mit ein paar einfachen Worten erklärt werden)

EEG

ist der Aufpreis auf jede Kilowattstunde, den Stromverbraucher für den Ausbau der erneuerbaren Energie zahlen; Es gibt jedoch eine Menge „Schlupflöcher“ für Großverbraucher (wenn es pro Jahr mehr als zehn Gigawattstunden Strom verbraucht); Mit jedem Unternehmen (z.Zt rund 2.000 in Deutschland), das befreit wird, steigt der Kostenanteil, den die anderen Endverbraucher zu schultern haben Netzentgelt werden für die Verteilung des Stromes vom Netzbetreiber erhoben, aktuelles Problem Nord-Süd-Gefälle § 19 Umlage Große Stromverbraucher können sich teilweise oder ganz von den Netzentgelten befreien lassen. Die den Netzbetreibern daraus entstehenden Kostenausfälle werden auf die übrigen Letztverbraucher umgelegt

Offshore Haftungsumlage

Entschädigung von Windkraftanlagenbetreibern auf Nord- und Ostsee, weil bisher keine Leitungen zum Abtransport des Stroms zum Festland zur Verfügung stehen

Kapazitätsumlage

Zur Zeit noch nicht umgesetzt; sie soll künftig zur Entschädigung für die Betreiber von Anlagen dienen denen – unter bestimmten Voraussetzungen – die Abschaltung untersagt wird (z. B. Gaskraftwerke) § 18 Abschaltverordnung Großkunden reduzieren den Betrieb, wenn zu wenig Strom im Netz ist,, dafür bekommen sie eine Ausfallentschädigung.

CO2 Emissionsumlage

Firmen bekommen Zertifikate damit sie für einen gewissen Prozentsatz ihres CO2-Ausstoßes keine Umlage zahlen müssen, diese Steuer geht dem Staat verloren. Die „Steuermindereinnahmen“ sowie alle anderen „Schlupflöcher“ und Entschädigungszahlungen an Großbetriebe werden auf die „kleinen Haushalte“ umgelegt!!! Der Staat setzt am Schluss noch Eins drauf, auf die Steuern und Umlagen bezahlt der Verbraucher auch noch die gesetzliche Umsatzsteuer in Höhe von 19 %! Als persönliches Resümee fasste Ferenc Báthyi zusammen: Der Preis steigt und steigt und ……… Mit der Nutzung der Kernkraft leben wir auf Kosten unserer Kinder und Enkel. Mit einer Beispielrechnung erklärte er, wie der Stromkunde der SÜC seine Rechnung lesen und verstehen kann. Am Ende der, wie bereits erwähnt, unterhaltsamen und informativen Veranstaltung gaben Herr Báthyi und Jürgen Wittmann ein paar Zukunftsvisionen über „smartmeter und smarthome“ zum Besten. P1070407a Auf zahlreiche Fragen der Zuhörer, wie man Strom sparen könne, verwies Jürgen Wittmann auf eine Kontaktstelle der SÜC, die privaten Kunden hilft „Stromfresser“ ausfindig zu machen und diese zu eliminieren. Die Präsentation finden Sie in Kürze hier im Netz.